SUP-Touring abseits der Badeseen – alles, was ihr für eure erste Tagestour wissen müsst


Anne KnüppelText / Foto

Tessa HeydeText / Foto

Ihr liegt am Badesee umgeben von lieben Menschen und ab und an gönnt ihr euch mit dem SUP eine kleine Erfrischungstour auf dem See. So darf es sein. Alles bestens, oder? Na klar! Da geht aber auch noch mehr. Wir, Tessa und Anne aus Norddeutschland, haben seit einigen Jahren das SUP-Touring für uns entdeckt. Das heißt, ihr seid mehrere Stunden oder auch Tage mit dem SUP unterwegs – der Fluss fließt unter euch und Landschaften ziehen vorbei.


SUP-Abenteuerinnen Anne (vorn) und Tessa (hinten)

SUP-Touring – aus dem Alltag raus in die Welt

Wir finden Wasserwandern mit dem SUP ist eine wunderbare Möglichkeit, auf dem Wasser und in der Natur zu sein. Ihr bekommt neue Perspektiven auf die Umgebung und manchmal auch auf euren Alltag. Ihr entdeckt Orte, die von Land oft gar nicht zugänglich sind. Zudem sind solche Ausflüge perfekt geeignet für Mikroabenteuer – aus dem Alltag raus in die Welt. Mit unserem Blog-Beitrag wollen wir euch Lust und Mut machen, eine mehrstündige oder -tägige SUP-Tour anzugehen. Aber alles Schritt für Schritt. Zuerst werfen wir einen Blick darauf, was ihr dafür an SUP-Material braucht und worauf es ankommt.

SUP-Material – worauf es ankommt SUP-Material – worauf es ankommt

Bild 1: Auf dem Fluss unterwegs: Tessa auf ihrem SUP, Bild 2: SUP mit Paddel und Packsack

SUP-Tourenplanung – wo es lang geht

Bevor ihr los macht, sammelt Ideen und lasst euch inspirieren. Unterstützen können euch u.a. dabei die unten aufgeführten Bücher, Apps und Webseiten. Zudem solltet ihr eure eigene Fitness und euer SUP-Können berücksichtigen.

Reisegeschwindigkeit Als Stand Up Paddlerin habt ihr eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 4-6 km/h. Bei der Befahrung von Fließgewässern müsst ihr die Fließgeschwindigkeit noch dazurechnen, um eure Reisegeschwindigkeit zu ermitteln. Wenn ihr auf Gewässern in Küstennähe unterwegs seid, beachtet zudem die Gezeiten: nicht dass auf einmal Ebbe ist und ihr eine zu geringe Wassertiefe für eure Finne habt, oder ihr gegen den Flutstrom anpaddeln müsst. Verlässliche Informationen zur Fließgeschwindigkeiten von Gewässern lassen sich u.a. in Gewässerführern finden, Angaben zu Ebbe und Flut in sogenannten Gezeitentabellen. Plant in jedem Fall genügend Zeit ein, insbesondere wenn es viel zu entdecken gibt.

Pause an Land

»Pause an Land und auf dem Wasser machen ist Pflichtprogramm. Denn was gibt es Schöneres nach ein paar Kilometern auf dem Board ein leckeres Picknick zu genießen.«

Befahrensregelungen und Naturschutzbestimmungen Diese sind natürlich bei der Tourenplanung und unterwegs zu berücksichtigen. Manchmal benötigt man für bestimmte Gewässer vorab eine Genehmigung. Auch dies steht dann im Gewässerführer oder lässt sich im Internet herausfinden.

Start- und Endpunkt Recherchiert außerdem vorab Ein- und Ausstiegs- sowie Pausenstellen (Empfehlungen findet ihr in den unten genannten Tourenbüchern) und macht euch Gedanken um den Rücktransport. Könnt ihr abgeholt werden? Gibt es Busse oder Züge zum Ausgangsort? Manchmal kann auch ein Taxi eine gute Alternative sein. In den Tourenbeschreibungen oder Informationen zum Verlauf der Flüsse sind zudem Schleusen und/oder Umtragestellen eingezeichnet. Größere Schleusen dürfen neuerdings aus Sicherheitsgründen mit dem SUP nicht mehr befahren werden, da ist dann Umtragen angesagt. Meist eigenen sich diese Stellen auch gut für eine (Pinkel-)Pause, da man hier mittels Anlegern gut aus dem Wasser kommt und häufig Infrastruktur vorfindet.

Bild 1: SUP-Touring durch Lüneburg, Bild 2: Umtragestelle

Wind und Wetter Zu guter Letzt beachtet Wind und Wetter und passt eure Kleidung und die Tour entsprechend an. Am besten checkt ihr das Wetter bei etablierten Wind- und Wetterdiensten (z.B. Windfinder). Regen ist beim Stand Up Paddling halb so wild (ist ja schließlich ein Wassersport), aber den Wind solltet ihr nicht unterschätzen. Aufrecht stehend bietet man als Stand Up Paddlerin viel „Angriffsfläche“. Windstärken von 3-4 Bft von vorne können daher über längere Distanzen sehr ermüdend sein. Dann lohnt es sich die Tour, wenn möglich, ggf. andersherum zu fahren.

SUP-Touring – Checklist TourenplanungSUP-Touring – Checklist Tourenplanung

SUP-Abenteuer

SUP-Touring – Packliste und Links

Um jetzt so richtig „in Fahrt“ zu kommen und damit ihr bei euer nächsten – und vielleicht ersten – SUP-Tour garantiert nichts vergesst, haben wir euch eine SUP-Touring Packliste sowie eine Übersicht mit hilfreichen Links, Büchern und Apps zusammengestellt. Wir wünschen euch ganz viel Spaß, allzeit gute Fahrt und immer ein handbreit Wasser unter der Finne.

PAckliste


  • wasserdichter Packsack (Drybag) ca. 25l
  • Gewässerkarte/Reiseführer oder App
  • Seil (um Board z.B. am Ufer festzumachen)
  • Verpflegung und ausreichend Getränke, checkt vorab die Möglichkeit Trinkflaschen ggf. unterwegs aufzufüllen
  • Wechselkleidung
  • Kopfbedeckung
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille + Brillenband
  • festes Schuhwerk (leichte Turnschuhe oder Neoprenschuhe für Ein- und Ausstieg)
  • im Herbst/Winter: Mütze, Handschuhe, Trockenanzug
  • geladenes (!) Handy für eventuelle Notfälle

Bild 1: Paddelnd die Natur genießen, Bild 2: Picknicken und Chillen gehören beim SUP-Touring dazu

Weiterführende LinksWeiterführende Links
Schaukeln über´m Fluss
Fernab des Alltags auf dem SUP: Natur pur

Habt ihr euch auch schon auf ein SUP-Abenteuer gewagt und welche Erfahrungen habt ihr dabei gesammelt? Schreibt uns eure Kommentare. Ihr wollt mehr über Bretter, die euch die Welt aus anderen Blickwinkeln zeigen und speziell zum Thema Wingfoilen erfahren? Dann schaut euch gern diesen Artikel an: https://thefemaleexplorer.de/blog/wingfoilen-fuer-frauen.

Über die Autor:innen

Tessa Heyde

Wasserratte und Anpackerin, Heimatstadt Bremen, bald zuhause direkt am Meer, Gründerin und Geschäftsführerin von „INS BLAUE“, dem Bremer SUP-Verleih und Tourenanbieter, sowie SUP-Community.

Anne Knüppel

Draußenfan, schwärmt für Wind und Wasser, seit über einem Jahrzehnt zuhause in der Wahlheimat Hamburg, Pädagogin mit Herz für herausfordernde Jugendliche.

Wilder
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