Camping bei -10°C mit Marmot (12 Nights Outside Challenge)


Sarah MuehlText / Fotos

Feature

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Produkterwähnungen oder Verlinkungen zu Unternehmensseiten und/oder Shop. Die Auswahl hat der:die Autor:in unabhängig getroffen.

Was tun, wenn sich der städtische Alltag mal wieder einengend anfühlt, das Wildnis-Weh im Herzen laut pocht und das nächste Abenteuer noch viel zu weit entfernt liegt? Ganz genau – sichergehen, dass genug Mikroabenteuer zwischen den großen Trips liegen! 2024 möchte ich bei meiner 12 Nights Outside Challenge jeden Monat mindestens eine Nacht draußen schlafen.

Dabei teste ich Equipment, vertiefe meine Outdoor-Skills und verbringe Zeit mit meinen liebsten Outdoor-Buddies unter’m Sternenhimmel. Bevor ich meine Challenge offiziell beginne, habe ich mir die kälteste Nacht des Januars ausgesucht, um mein Vorhaben anzutesten. Bei -10°C übernachte ich draußen.

Offizielle Biwakplätze gibt es so einige in Deutschland, oft sogar mit Feuerstelle.

Wildcamping in Deutschland

Zuallererst: Wildcamping ist in Deutschland und vielen anderen Ländern in Europa verboten. Für meine Challenge suche ich mir offizielle Biwakplätze aus, die meist kostenlos sind und oft sogar über eine Feuerstelle verfügen. Für die Suche empfehle ich die Website: onenightwild.com

Die erste Nacht des Jahres 2024 draußen – und dann ist es tatsächlich die bislang kälteste! Bei -9°C packe ich am Vormittag meinen Rucksack. Es ist trocken und die Sonne scheint, was mir Mut macht, dass wir am nächsten Morgen schnell wieder warm werden würden. Da wir an einem See in der Nähe von Leipzig übernachten, gehe ich außerdem davon aus, dass es sich nochmal kälter anfühlen wird.

Equipment fürs Camping bei -10°C

Zelt

Da hilft nur die richtige Ausstattung! Bei diesem Ausflug teste ich das Marmot Tungsten UL 2 Personen-Zelt, welches mit einem Gewicht von ca. 1,5kg perfekt für einen Campingtrip zu zweit mit leichtem Gewicht geeignet ist. Es ist ein freistehendes Zelt, somit konnten wir uns für diese windstille Nacht die Heringe sparen, die wir ohnehin kaum in den vereisten Boden bekommen hätten. Zwei reichten aus, um die Plane an den Zelteingängen zu spannen.

Schlafsack

Damit ich nicht erfriere, habe ich natürlich den passenden Schlafsack im Gepäck: den Wind River, ebenfalls von Marmot. Mit einem empfohlenen Temperatur-Einsatzbereich von -24°C und 650+ Daunen-Bauschkraft ist der Winterschlafsack ein perfekter Sleeping-Buddy für mich und kuschelig warm! Extras: Neben einer kleinen Tasche für Wasserfilter, Handy o.ä., hat dieser Schlafsack ein Fußbereich, der per Zipper vergrößert werden kann und somit noch mehr Schlafkomfort bietet.

Isoliermatte

Seitdem ich auf dem PCT gewandert bin, weiß ich eine Faltmatte einfach zu schätzen und campe nie ohne eine! Die lange Variante kann dabei einfach zu zweit als Sitzgelegenheit am Lagerfeuer genutzt werden, bei langen Touren als Nickerchen-Spot oder nachts als extra Isolierung unterm Airpad dienen. Für mich hat sich die Switchback von Nemo als komfortabelste Matte durchgesetzt.

Für die Nacht habe ich das Tensor Extreme Conditions Ultralight Air Pad von Nemo mit einem Gewicht von 710g und einem spektakulärem R-Wert von 8,5 (!!!) dabei. Damit kann nun wirklich nichts wegfrieren und durch eine Dicke von fast 9cm, eignet sie sich auch hervorragend für Seitenschläfer.

Bekleidung

Layers, Layers, Layers! Welche besonders warme Lagen-Kombination ich für mein Mikroabenteuer trage, habe ich hier aufgelistet.

Wintercamping Outfit von Marmot

Besonders überzeugt haben mich die Hose, mit der ich wirklich nicht zimperlich umgegangen bin (am Feuer knien, an Büschen mit Dornen hängenbleiben usw.), das ultrawarme Fleece als Midlayer und der Guides Down Hoody. Beide Daunen haben eine Bauschkraft von 700+, wobei das Guides-Modell mit dicker Kapuze einfach unglaublich gemütlich war und ich den Stil auch einfach mochte. Absoluter Liebling ist jedoch die Minimalist Pro Hardshell-Jacke mit geklebten Nähten und Taschen, die OBERHALB des Rucksack-Hüftgurtes liegen. DANKE dafür, es hat mir den Trip einfach gemacht, denn ich konnte die Taschen nutzen, ohne den Hüftgurt zu öffnen (manchmal sind es eben die Details).

Feuermachen beim Wintercamping

Für mich ist bei einem Camping-Ausflug bei -10°C ein Lagerfeuer gesetzt. Ich habe eine kleines Beil dabei, jedoch weiß ich, dass ich mich nicht einfach so im Wald und am Wegesrand bedienen darf. Wir sammeln also herumliegendes Totholz und Geäst im Umfeld ein und ich bringe zusätzlich ein Netz Feuerholz aus dem Baumarkt mit. Wir sammeln nur soviel, dass es insgesamt für 3-4 Stunden reichen würde. Dabei entzünden wir nur ein kleines Feuerchen, das zum Aufwärmen und Kochen reicht, und platzieren das gesammelte Totholz um das Feuer herum, damit es etwas trocknen kann. Tatsächlich hätten wir ohne das mitgebrachte, trockene Holz schlechte Karten gehabt, denn das Totholz ist erst vereist, dann durchnässt und benötigt sehr lange, bis es richtig brennt.

12 Nights Outside Challenge 2024

Am Feuer kochen, schnattern, den sternenklaren Himmel bei knackiger Kälte beobachten und das glitzern auf dem Zelt im Schein der Kopflampe sehen… Dieses Mikroabenteuer war genau richtig! Klar, war es stellenweise kalt, aber mit der richtigen Ausstattung ist alles auszuhalten. Dank des ultrawarmen Schlafsacks und der kuscheligen Jacken, war es nicht mal so schlimm, nachts nochmal raus und hinter den nächsten Busch zu müssen.

Das Knistern des vereisten Taus auf dem Zelt am Morgen und der hellblau-rosa Sonnenaufgang haben mir ein Glücksgefühl beschert, welches ich sonst nur bei größeren Abenteuern in weiter Wildnis oder den Bergen habe. Wie schön zu wissen, dass ich dieses auch in meiner Heimat fühlen kann.

Habt ihr Lust euch meiner Challenge anzuschließen? Alle Beiträge und Infos zur 12 Nights Outside Challenge 2024 findet ihr bei uns! Würdest du bei -10°C draußen übernachten?

Über die Autor:in

Sarah Muehl

Die Wildnis hat Sarah aka Woodstock 2022 auf dem PCT lieben gelernt. Seitdem versucht sie mit allen Mitteln ihre ausgeprägte Wanderlust zu stillen. Bei The Female Explorer ist sie als Creative Director für wilde Ideen und ihre Umsetzung verantwortlich und scheut sich dabei auch nicht vor Bühnen, Kameras und Mikrofonen.

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