ARIZONA, BABY! Acht Tage Bikepacking durch die Wüste mit der Komoot Women’s Rallye Arizona und 75 Frauen aus aller Welt – und Leo und ich durften dabei sein! Aber Bikepacken in den USA? War das nach einem Jahr Bikepacking Erfahrung nicht doch eine Nummer zu groß für uns? In Europa gibt es fast immer irgendeine Infrastruktur und die Wasserversorgung ist selten ein Problem – im Gegensatz zum wilden Arizona. Eines stand also fest: unsere Lernkurve wird enorm sein! Die Abenteuerlust und eine letzte Prise Wahnsinn ließen uns schließlich doch die Tickets nach Tucson, Arizona buchen.

Deshalb teilen wir mit euch unser Wissen zur Vorbereitung und Learnings, die wir gern vorher gehabt hätten. Natürlich darf auch unsere ultimative Packliste nicht fehlen! Diese findet ihr am Ende des Beitrages!

Eine Komoot Rallye für Frauen

Ihr habt noch nie von der Komoot Women’s Rallye gehört? Dann wird es auf jeden Fall Zeit! Die Rallyes sind multiday Bikepacking Touren, organisiert von Komoot und Ultraendurance Bikerin Lael Wilcox für Frauen, nicht-binäre und transsexuelle Bikerinnen, die sich in der Gruppe einer großen Radfahr-Herausforderung stellen wollen.

Man kann sich nur schwer vorstellen, wie beflügelnd eine Komoot Women’s Rallye sein kann – geführt von Hilfsbereitschaft, gegenseitiger Motivation, und Gemeinschaftsgefühl–, wenn man nicht einmal selbst dabei war. Die Touren waren dafür verantwortlich, dass Rallyeteilnehmer:innen zu Freund:innen geworden sind. Wir durften bereits Teil des Komoot Women’s Weekenders in Holland und dem Taunus sein – beide absolute Bikepacking Highlights, die wir so schnell nicht vergessen werden! Oft werden wir gefragt, wie man Teil der Rallyes werden kann: schaut hier am besten regelmäßig auf dem Komoot Instagramkanal vorbei oder meldet euch direkt in eurem Komoot Profil zum Newsletter an!

Immerhin ist unsere Mission, Frauen zu ermutigen, dem ungewissen Abenteuer ins Auge zu blicken. Jetzt waren wir dran, genau das zu leben und uns nicht von Ängsten, technischen Herausforderungen und dem Unbekannten abschrecken zu lassen.

Nic

Hardfacts zur Tour

Ein paar Wochen später sitzen wir das erste Mal auf unseren Leihrädern und radeln in der Mittagshitze über den Highway von Tucson in Richtung Mount Lemmon, wo sich meterhohe Kakteen aneinanderreihen. Die Räder sind bepackt und es liegen 8 Tage, 657 km und 8.000 Höhenmetern vor uns. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob wir richtig geplant und gepackt haben und die Vorbereitung ausgereicht hat, um unsere bisher herausfordernste Bikepacking Tour zu meistern.

Von Taschen und Schlafsäcken – unsere Arizona Must-haves

Viele Produkte haben wir in der Vergangenheit bereits dem Härtetest unterzogen. Lange haben wir nach Bikepacking Taschen gesucht, die wir für geeignet hielten, um uns auf unserem bisher größten Bikepacking Trip zu begleiten! Hängengeblieben sind wir bei Deuter, die mit ihrer Cabezon Serie nicht nur wasserdichte, sondern auch ultrarobuste und leichte Bikepacking Taschen auf den Markt gebracht haben. Im Gepäck hatten wir die Lenkertasche, Rahmentasche, Oberrohrtasche und Satteltasche. Was wir aber am meisten zu schätzen wussten: die Radholster, die wir nur einmal an unsere Räder bauen mussten und für die gesamte Tour am Rad lassen konnten, während der Packsack ganz einfach rein- und rausgenommen werden konnte. Das hat uns beim täglichen Ein- und Auspacken enorm Zeit erspart! 

Eine weitere Ergänzung zu unserem Schlaf Set-Up: ein neuer Schlafsack. Wüstennächte sind kalt und wir erwarteten Temperaturen unter 5 Grad Celsius. Ein leichter Schlafsack mit gleichzeitig exzellenter Wärmeleistung musste also her. Die Auswahl fiel auf den Astro Pro 400 Daunenschlafsack von Deuter. Ich glaube wir können beide behaupten, dass wir uns hätten keinen besseren Schlafsack wünschen können. Wir freuten uns jeden Abend in unseren gemütlichen Schlafsack nach einer anstrengenden Tour zu kriechen. Der Bereich im Fußraum ist besonders isoliert und die ThermoHood Funktionskapuze hält zudem den Kopf extrem warm. Da Platz immer Mangelware beim Bikepacking ist, waren wir sehr dankbar, dass man den Schlafsack trotzdem auf ein minimales Packmaß von 204/68/48 (H/B/T) zusammenpacken konnte.

Unser Tipp, wenn auf Bikerouten wenig Wasser vorhanden ist: der Deuter Trailrunnig Rucksack mit 3 L Wasserblase. Wir waren zugegebenermaßen sehr skeptisch beim Gedanken, bei Hitze und Staub den ganzen Tag einen Rucksack auf dem Rücken zu tragen – aber die Sorge, nicht genug Wasser zu haben, überzeugte uns dann doch. Der 13 L Rucksack war im wahrsten Sinne des Wortes unser Lifesaver während der Tour! Er ermöglichte uns, stets mindestens 3 L Wasser auf dem Rücken zu transportieren, zusätzlich zu den Trinkflaschen am Fahrrad. Außerdem bot er genügend Platz für Einkäufe und erleichterte uns das schnelle Snacken durch die Fächer an den Rucksacktragegurten. 

Gravelbikes – Leihen oder Mitbringen?

Wir haben uns Räder in einem Bikeshop vor Ort in Tucson geliehen – und dafür unsere eigenen Gravel Bikes zuhause gelassen. Auch wenn das mancher für verrückt hielt, können wir es wärmstens empfehlen! Nach etwas Recherchearbeit durften wir perfekt gewartete Gravel Räder mit elektronischer Schaltung in Empfang nehmen, die vor Ort noch auf uns eingestellt wurden. Damit haben wir uns nicht nur den Stress und die Flugreise mit den Bikes gespart, sondern auch die Transportkosten und das Ein- und Auspacken bzw. Zusammenbauen vor Ort. Ein weiterer Vorteil ist, dass die lokalen Bikeshops die Umgebung genau kennen und können euch so fachgerecht zu den örtlichen Gegebenheiten und Bikeanforderungen (wie z.B. Reifenbreite) beraten. Unsere Rädern wurden dementsprechend mit extra Wasserflaschenhaltern, extra breiten Reifen und einem Tubeless-Setup ausgestattet.

Tipp: Wählt einen Shop von einem Hersteller, der euch vielleicht schon bekannt ist bzw. ein Rad, welches ihr schon gefahren seid oder sogar besitzt. Um auf Nummer sicher zu gehen und Schmerzen am Hintern zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, zumindest den eigenen Sattel mitzubringen. Wir haben uns deshalb für einen Specialized Bikeshop entschieden mit einer Auswahl an Diverge Rädern, die wir in der Vergangenheit so auch schon gefahren sind.

Navigation – mit Komoot funktioniert’s

Unser erster Rat: Stellt sicher, dass ihr die Landeskarten eurer Destination auf euren Bikecomputer ladet, bevor ihr abfliegt – denn nur so könnt ihr die nötige Internetverbindung garantieren. Wir hatten das leider versäumt und nach mehreren erfolglosen Besuchen bei Starbucks mussten wir ohne das Wahoo losfahren. Aber nach dem ersten Schreck haben wir die Navigation vom Radcomputer auf das Handy verlegt und konnten mit der Komoot Navigation direkt los starten! Gut zu wissen: Um den Handyakku zu schonen, am besten die Helligkeit des Handys etwas runterregeln und in den Energiesparmodus wechseln. Ein Powerbank solltet ihr aber trotzdem dabei haben.

Übrigens: Unsere detaillierte Komoot Tour durch Arizona könnt ihr hier in unserer Collection einsehen  https://www.komoot.de/collection/2481110/-komoot-women-s-arizona-rally-2023 

Fazit zur Komoot Women’s Rallye durch Arizona

8 Tage Wüstentour liegen hinter uns. Unsere Radkleidung staubig und stinkig. Unser Equipment auf das Härteste getestet. Wir sind müde und freuen uns auf eine heiße Dusche, die wir auch ganz dringend brauchen. Unsere Herzen sind randvoll mit Erinnerungen an spektakulären Wüstensonnenuntergängen, Lagerfeuernächten mit neu gewonnen Freund:innen, wagemutigen Abfahrten und Landschaften, die wir sonst immer nur aus Filmen kennen. Arizona, du hast uns das Herz oft vor Anstrengung gebrochen, aber wir haben uns trotzdem verliebt.

Wir sind außerdem stolz auf uns. Stolz, dass wir drangeblieben sind, nicht aufgegeben haben (glaubt uns, wir haben oft daran gedacht). Wir sind stolz, dass wir uns an ein Abenteuer gewagt haben, welches am Anfang unmachbar schien. Komoot und Lael, wir danken euch für ein Abenteuer, welches wir nie vergessen werden!

Unsere gesamte Packliste für die Komoot Women’s Rallye Arizona:

Für weitere Bikepacking Abenteuer schaut unbedingt bei unserem Komoot Women’s Weekender durch Holland oder dem Tuscany Trail vorbei!

Was war eure größte Bikepackingtour bisher und welche Herausforderungen habt ihr dabei gemeistert? Verratet es uns in den Kommentaren!