Höhenbergsteigen – Marmot-Athletin Alix von Melle im Portrait


Alix von MelleText/Fotos

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Dies ist ein bezahlter, redaktioneller Beitrag.

Alix von Melle ist eine der erfolgreichsten Höhenbergsteigerinnen Deutschlands und hat seit 2006 sieben 8.000er erfolgreich und ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen. Seit Ende der 90er Jahre hat die Marmot-Athletin zusammen mit ihrem Mann Luis Stitzinger das Gipfelglück lieben gelernt, Enttäuschungen erlebt und vor allem Bergerfolge auf den höchsten Bergen der Welt im Höhenbergsteigen gefeiert. Nach dem Tod ihres Mannes bleiben die Berge ihr Kraftort. In diesem Artikel nimmt sie euch mit auf ihre Lebensreise und durch die Höhen und Tiefen vom Höhenbergsteigen.

8.000 drunter und drüber – eine Leidenschaft fürs Leben

Nepal, Mai 2012: 180 Meter unter dem Gipfel des 8.163 m hohen Manaslu. Ein Gewitter zieht auf. Die einzigen Blitzableiter auf dieser Schneeflanke sind Alix von Melle, ihr Mann Luis Stitzinger und ihre drei Freunde. Ausgerüstet sind sie mit Pickel, Steigeisen und Ski – jede Menge Metall, das die elektrische Ladung anzieht. Die Haare stehen ihnen unter den Mützen zu Berge. Ein Überlebenskampf in fast acht Kilometer Höhe.

In luftigen Höhen und doch auf dem Boden geblieben

Als Kind war Alix nicht besonders sportlich und hat Geige gespielt, heute hat die Marmot-Athletin sieben 8.000er ohne Verwendung von künstlichem Sauerstoff bestiegen und ist dabei bodenständig geblieben. Dass sie als Nordlicht einmal ihre Erfüllung auf den Gipfeln der Welt finden würde, damit hatte die gebürtige Hamburgerin nicht gerechnet.

Alix von Melle

„Als ich 1992 nach München zum Geografie-Studium gegangen bin, hatte die Uni dort ein tolles Bergsportprogramm. So bin ich in das Ganze hineingewachsen und habe viele neue Freunde kennenglernt“ – und die Liebe ihres Lebens, den drei Jahre älteren Bergführer Luis Stitzinger. Gefunkt hat es 1998 in der Kletterhalle. 

Der Zauber von fremden Kulturen und Ländern 

Luis stand damals kurz vor der Führung einer Alpenvereinsgruppe auf den Aconcagua (Argentinien) – mit 6.961 m der höchste Berg Amerikas – und fragte Alix, ob sie Lust habe mitzukommen. „Ich fand das erst total abwegig, weil ich in München die Alpen direkt vor der Haustür hatte“, erinnert sie sich. „Ich habe vorher noch nie in einem Zelt oder in einem Schlafsack geschlafen. Aber frisch verliebt macht man einiges im Leben. Doch dann habe ich die Höhe super vertragen. Luis und ich sind als Team richtig zusammengewachsen und ich habe festgestellt, wie sehr mich fremde Länder und Kulturen reizen.“ 

Höhenbergsteigen – Liebe und Leid auf den höchsten Gipfeln der Welt

Die beiden haben geheiratet, sind gemeinsam Profibergsteiger geworden und haben 25 Jahre lang ihre Leidenschaft für die Berge geteilt: Das Gipfelglück, aber auch die Tränen der Enttäuschung, wenn es mal nicht klappte. „Eines unserer schönsten Erlebnisse war die Besteigung des Nanga Parbat, einer der schwierigsten und gefährlichsten Achttausender, auch der „Deutsche Schicksalsberg“ genannt. Und eines der schlimmsten war das Gewitterinferno am Manaslu in Nepal.“ Dem Paar waren die Gefahren seines Sports immer bewusst. „Wir haben uns stets professionell vorbereitet, aber ein Restrisiko bleibt einfach immer“, sagt Alix. 

Alix treibt ohnehin rund ums Jahr Sport, doch in den sechs Monaten vor einer Expedition wird der Trainingsplan nochmals strammer: Bergläufe, Mountainbiken, Skitouren und Langlaufen – leicht kommen dabei pro Woche 15–20 h zusammen. In der finalen Vorbereitungsphase für den zweiten (erfolgreichen) Versuch am Manaslu 2017 radelte Alix zwei komplette Transalps – innerhalb von zwei Wochen. Als Luis im Frühjahr 2023 von seiner Besteigung des 8.586 m hohen Kangchendzönga (Nepal) nicht zurückkehrte, fand sich Alix in einem Albtraum wieder. „Luis hat den Abstieg höhenkrank nicht mehr geschafft“, erklärt sie.  

Alix von Melle – 8.000er-Erfolge auf einem Blick

Tibet 2013: Alix und Luis auf dem Gipfel des Shishapangma

  1. Gasherbrum II | 8.034 m (2006)
  2. Nanga Parbat | 8.125 m (2008)
  3. Dhaulagiri | 8.167 m (2009)
  4. Cho Oyu | 8.188 m (2010)
  5. Broad Peak |  8.051 m (2011)
  6. Shishapangma| 8.027 m  (2013)
  7. Manaslu | 8.163 m (2017)

Berge als Kraftort

Auch über ein Jahr nach Luis’ Tod kommt es ihr vor, als sei es gestern gewesen. „Luis fehlt jeden Tag. Doch inzwischen gibt es auch wieder Momente, in denen ich lachen und die schönen Seiten des Lebens genießen kann.“ Und diese findet sie vor allem in den Bergen. „Natürlich tut es richtig weh, wenn ich wieder an Orten bin, an denen ich sehr oft mit Luis war.“ Aber die Kraft, die ihr die Berge geben, überwiegt die Trauer. „Luis war mein Ruhepol und mein Sonnenschein. Mein Leben ohne ihn zu meistern, ist meine schwierigste Expedition, mein achter Achttausender.“ Alix möchte weiterhin niedrige und hohe Berge besteigen und hält (wieder) Vorträge über ihre Expeditionen. Öffentliche Multivisionsshows, aber auch Impuls- und Motivationsvorträge bei Firmen. 

Infos, News und aktuelle Vortragstermine gibt es auf ihrer Website www.goclimbamountain.de. Dort kann auch ihr Buch Leidenschaft fürs Leben – gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt (National Geographic | Malik Taschenbuch) bestellt werden. Mehr Portraits wilder Frauen und Abenteuerinnen findet ihr auf unserem Online-Magazin in der Kategorie WildWomen.

Welche Frage würdet ihr Alix von Melle zum Thema Höhenbergsteigen gern stellen? Schreibt es uns in die Kommentare!

Über die Autor:in

Steffka Bunge

Steffka ist Chefredakteurin und Lektorin beim Female Explorer und liebt es, sich mit den Abenteuer-Storys der Community an verschiedene Ort zu träumen. In freien Momenten bereist sie mit ihrer Familie die Welt, um sich am Zauber der Natur zu erquicken und unter Wasser den Alltag zu vergessen.

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