Stressfrei mit Camper durch Norditalien (mit Kleinkind)


Leonore HerzogText / Fotos

Viele Faktoren können einen Camperurlaub (mit Kleinkind) in Italien stressig machen. Wir – mein Mann Chris, unsere Tochter Edi (3,5 Jahre) und ich, haben es erlebt. Im Vorfeld unserer Reise, wäre dieser Artikel goldwert für uns gewesen. Nun dürft ihr von unseren Erfahrungen profitieren. Lest unsere Tipps, wie ihr stressfrei mit dem Camper durch Norditalien kommt und was auf eurer Family-Packliste auf keinen Fall fehlen sollte.

Stressfrei mit Camper durch Norditalien

Italien ist wunderschön – kleine Ortschaften, enge Gässchen, mit historischem Kopfsteinpflaster – aber genau das kann bei einer Camperreise, auch vor allem mit Kleinkind ein echter Stressfaktor sein.
Wir haben Italien nicht als das typische Camperland kennen gelernt. Die Infrastruktur ist weniger divers, was Stationen und Campingmöglichkeiten angeht. Kleinere Naturcampingplätze findet man kaum, wohl hingegen große, umfangreich ausgestattete Campingplätze häufig. Auch Park4Night, unser kleiner Helfer, was sonst individuelle Stellplätze angeht, konnte uns diesmal keine so schönen und einfachen Übernachtungsorte ermöglichen. In der Saison ist es dazu mancherorts überfüllt und die Hitze schlägt ganz schon auf’s Gemüt. Hat man ein Kleinkind auf dem Rücksitz, will man da lieber schnell ankommen.

Mit Camper durch Norditalien: Loslassen und Luxus in Kauf nehmen

Die Ausstattung der Campingplätze ist meist sehr umfangreich und geht teilweise schon in die Club-Urlaub Richtung. So sind Restaurant, Pool und Kinder-Animation keine Seltenheit. Da es kaum gute Freisteh-Möglichkeiten oder einfache Versorgung- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt, sollte man in der Saison ein paar Tage im voraus Stellplätze an der Küste reservieren. Am besten funktioniert das per Anruf.

Hat man das Reservieren verpasst (wie wir hin und wieder), sollte man früh morgens einen der Campingplätze anfahren. Am Vormittag ist Abreisezeit und mit etwas Glück bekommt man dann spontan einen Stellplatz.

Wir, als Liebhaber der kleinen, familären Campingplätze mussten uns erst einmal an den Komfort gewöhnen. Um die Stellplatzsuche bei der Hitze nicht in Stress ausarten zu lassen, haben wir uns dem Angebot geöffnet. Wichtig war uns letztendlich, dass wir alle Spaß haben und in unseren 2 Wochen Urlaub von der Arbeit entspannen können. So probierten wir sowohl Pool, Piratenspielplätze, als auch Kinder-Animation aus. Edi war hellauf begeistert.

Für uns war es die beste Lösung, nicht an unseren Idealvorstellungen festzuhalten. Ich glaube, dadurch haben wir uns jede Menge Stress erspart.

Mit Camper durch Norditalien im Sommer: Reiserhythmus anpassen

In den Sommermonaten ist es sehr heiß in Italien, so heiß, dass man über Mittag kaum klar denken kann. Daher machen die Italiener Siesta und ziehen sich zurück. Das bedeutet auch, dass zwischen ca. 11:30 – 14 Uhr viele Geschäfte schließen und auch Restaurants Pause haben. Wundert euch also nicht zur Mittagszeit vor verschlossenen Bistros zu stehen.

Dieser Zeitraum ist daher ideal um im klimatisierten Camper ein Stück Strecke zu machen.
Wenn jedoch ein Ausflug geplant ist, vergesst nicht vorher zu Mittag zu essen, Snacks und viel Wasser für unterwegs einzupacken. Generell empfiehlt es sich aber Aktivitäten eher in die Morgen- oder Abendstunden zu legen. Dann ist es angenehm kühl.

Unterwegs haben wir die Mentalität der Italiener zu schätzen gelernt und unseren Reise-Rhythmus an den Siesta Lifestyle angepasst.

Kompakter Familien-Camper

Mit Camper durch Norditalien – das kann eine kleine Herausforderung sein. Für die engen Straßen, Serpentinen und kleinen Parkplatzbuchten Italiens ist ein kompaktes Wohnmobil von Vorteil. Zu klein darf der Camper allerdings auch nicht sein. Wir haben auf unserer Italien Tour einen Kastenwagen getestet, den Hymer Free 540. Für das Reisen als kleine Familie hat er mit nur 5,40 Metern die perfekte Größe. Auch ein Kind mehr, würde noch gut passen. Für diese Tour war Hymi unser Zuhause. Schon nach dem ersten Streckenabschnitt, haben wir ihn in unsere Familie aufgenommen und ihn liebevoll „Hymi“ getauft.

Wir hatten alles dabei was wir brauchten, Mini-Küche, Kühlschrank, Ess- bzw. Spielecke, jede Menge Stauraum. Das Minibad hat völlig ausgereicht. Die Dusche konnten wir drinnen als auch draußen verwenden und auch mal größere Dinge oder unsere sandigen Füße abspülen. Die Toilette ist mit kleinem Kind an Board auch ein absolutes Muss – unterwegs findet man ja oftmals so spontan und schnell keine WC für die Kleinen. Besonders praktisch war auch das zusätzliche Aufstelldach. So konnten wir uns, während Edi unten schon schlief, oben zusammen kuscheln und durch das Panoramadach die Abendstimmung genießen. Nicht zuletzt hat uns die Markiese immer Schatten gespendet und einen Wohlfühlort vor dem Camper zum entspannen geschaffen.

Parkplatzsuche sein lassen (es ist eh sinnlos)

Mit engen Straßen, Serpentinen und wilderem Verkehr muss man lernen klar zu kommen, vor allem, wenn man mit Camper durch Norditalien unterwegs ist. Sicheres Manövrieren ist da von Vorteil. Es gibt viele verkehrsberuhigte Zonen und Einbahnstraßen. Diese machen es sinnvoll außerhalb des Ortes zu parken und besser hineinzuspazieren.

Die Parkplatzsuche gestaltet sich oft schwierig, innerorts ist es meist sehr eng, viele Straßen gehen direkt in Hausfassaden über und bieten weder Gehwege noch Parkplatzmöglichkeiten. Daher empfiehlt es sich direkt größere Parkplätze via Maps anzusteuern.

Mit Camper durch Norditalien: Was auf eurer Family-Packliste nicht fehlen sollte

Wenn möglich, packt unbedingt Trage oder Wanderkrackse ein oder zumindest einen Offroad Buggy mit großen Luftreifen. Italien macht sich schlecht mit dem Kinderwagen. Die Gassen der Altstädte sind grob gepflastert und mit vielen Treppen versehen. Das ist wunderschön, doch mit unserem einfachen City-Buggy hatten wir da keine Chance. Wir mussten ihn tatsächlich oft tragen.

Was sich für Edi besonders bewährt hat, sind Wasserschuhe. Die Ufer der Seen und viele Strände sind steinig oder bestehen aus Felsklippen. Etwas Schutz an den Füßen tut da gut. Natürlich sollte ausreichend Wasser und Sonnencreme immer im Tagesrucksack sein, sowie Bargeld für eine Erfrischung. Viele Cafés und Läden haben nicht die Möglichkeit der Kartenzahlung.

Eine spannende Erfahrung war für uns, dass abends, wenn es kühler ist und es schon dämmert, sich die Italiener draußen auf den Plätzen treffen. Herausgeputzt, in schicken Outfits wird flaniert und es geht ein Bisschen um, sehen und gesehen werden. Wir kamen uns da in unserem Schlabber-Camper Look etwas underdresst vor. Selbst auf den Campingplätzen ist das Gang und Gebe. Packt daher lieber ein schickes Outfit ein.

Mini-Packliste:

  • Trage, Wanderkrackse oder Offroad-Buggy
  • Wasserschuhe
  • viel Wasser und Sonnencreme
  • schickeres Outfit

Mit etwas Planung und Recherche ist es gut möglich einen entpannten Camperurlaub in Italien zu verbringen, auch mit Kleinkind. Was sind eure Erfahrungen und Tipps zum Thema Vanreise (mit Kind) durch Italien?

Über die Autor:in

Leonore Herzog

Leo ist freiberufliche Fotografin und Content Creatorin. Logisch, dass sie da auch die Bildredaktion für den The Female Explorer inne hat. Auch auf Reisen legt sie die Kamera nicht aus der Hand, wenn sie mit Mann, Kind und Hund die Welt entdeckt – am liebsten im Camper.

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