Mehr Nachhaltigkeit im Vanlife: 10 Roadtrip-geprüfte Tipps


ValeriaText / Fotos

Nachhaltigkeit – ein Thema, das mittlerweile einen festen Platz in unserem Leben und in unserer Gesellschaft eingenommen hat. Auch im Bereich Vanlife und Camping spielt es eine immer größer werdende Rolle. Hier findet ihr 10 Tipps für ein nachhaltigeres Vanlife!

Wir lieben es, morgens aus dem Van zu hüpfen und barfuß durch den kühlen Sand zu laufen. Wir lieben es, mit dem Zwitschern der Vögel irgendwo mitten im Wald aufzuwachen. Wir lieben es, nachts hoch zu den Sternen zu blicken – und sie funkeln besonders schön, denn die nächste Stadt ist weit entfernt. All diese kleinen, wunderschönen Momente machen für uns das Leben unterwegs aus. Und genau für solche Momente ist Nachhaltigkeit im Vanlife wichtig – damit auch noch viele Andere und künftige Generationen diese schönen Momente in der Natur genießen können.  

Die bittere Tatsache: In einem mit Diesel oder Benzin betriebenen Fahrzeug Hunderte, wenn nicht Tausende, von Kilometern durch die Weltgeschichte zu reisen, ist nicht sehr umweltbewusst. Das lässt sich nicht leugnen. Dennoch können wir unterwegs auf mehr Nachhaltigkeit im Vanlife achten und mit ein paar kleinen Tipps und Tricks einen deutlich geringeren ökologischen Abdruck hinterlassen.

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 1: Sag Nein zu Plastik!

Wir alle wissen, dass (Einweg-)Plastik so gut wie möglich vermieden werden sollte, unterwegs als auch zuhause. Dafür kannst du zum Beispiel einfach einen Jutebeutel oder einen Einkaufskorb zum Einkaufen nutzen. Im Supermarkt Obst und Gemüse in Stoffsäckchen füllen und nicht in Plastikbeutel (oder noch besser: kaufe Obst und Gemüse dort, wo du sie lose auf das Kassierband legen darfst). Einwegplastik wie Plastikstrohhalme, Coffee-to-go Becher oder Plastikbesteck höflich ablehnen und durch nachhaltigere Alternativen ersetzen – es gibt mittlerweile so viele tolle Möglichkeiten!

Einwegplastik unterwegs vermeiden und mehr Nachhaltigkeit durch Wasserfilter ins Vanlife bringen

Auch mit einem Wasserfiltersystem in deinem Van kannst du jede Menge (Einweg-)Plastikflaschen sparen. Du kannst dir dafür einen Wasserfilter fix in deinen Van bauen (vor oder nach dem Wassertank) oder dich für eine mobile Lösung entscheiden (z. B. mit einem Handfilter von Katadyn oder einer Trinkflasche mit integriertem Kohlefilter). 

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 2: Augen auf beim Einkauf!

Unser Konsumverhalten ist der größte Beitrag für mehr Nachhaltigkeit, den jede/r einzelne von uns leisten kann – egal ob zuhause oder on the road. Daher gilt: nach Möglichkeit lieber lokale Produkte einkaufen (z. B. auf Wochenmärkten), saisonal einkaufen und weniger tierische Produkte konsumieren. Bitte nicht falsch verstehen – das soll nicht heißen, dass nun jede/r vegetarisch oder vegan leben soll! Aber es ist wichtig, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen, besonders wenn andere Lebewesen auf dem Tisch landen. Egal bei welcher Ernährungsweise sollte die Devise sein: Qualität statt Quantität!

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 3: “Leave no trace” Prinzip

“Leave no trace” bedeutet, keine Spuren zu hinterlassen. Verlasse also einen (Camping-)Platz stets sauberer, als du ihn bei deiner Anreise vorgefunden hast. Dies ist ein einfacher Grundsatz, der ganz simpel umzusetzen ist und richtig Spaß machen kann! Du kannst dir bspw. auch angewöhnen, auf jede Wanderung einen kleinen Müllbeutel mitzunehmen, in dem du das sammelst, was weniger achtsame Wanderer vor dir verloren, vergessen oder bewusst zurückgelassen haben. Dabei säuberst du nicht nur die Umwelt und den Lebensraum vieler Tiere, sondern fühlst dich danach auch richtig super – versprochen!

Auch unterwegs Müll sammeln und trennen, um beim Vanlife mehr Nachhaltigkeit zu erreichen

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 4: Slow down!

Wer langsam fährt, kommt auch ans Ziel – und das nicht nur sicherer, sondern auch entspannter und sehr viel umweltbewusster! Denn wer langsam reist, sich länger an einem Ort aufhält, die lokalen Shops und Restaurants unterstützt, schont damit nicht nur die Umwelt, sondern lernt das Land und die Leute auf eine ganz besondere Art und Weise kennen. Lege deine Routenplanung also bewusst so, dass du nicht jeden Tag große Fahretappen meistern musst, sondern deine Umgebung auch mal ganz entspannt zu Fuß oder mit dem Rad erkunden kannst. Das Schöne am Vanlife ist doch, dass wir nicht hetzen müssen, sondern unseren Rhythmus selbst entscheiden können.

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 5: Schadstoffarmer Van-Selbstausbau

Auch beim Van-Selbstausbau kann man auf Nachhaltigkeit und natürliche Materialien achten. Das ist zwar manchmal nicht zu 100 % möglich, aber mit etwas Recherche über umweltfreundliche Materialien und Rohstoffe kann der eigene ökologische Fußabdruck damit auch vor Reiseantritt bereits reduziert werden.

Jede Menge Inspiration dazu findest du auf Pinterest und Instagram. 

Mit umweltschonenden Materialien beim Ausbau für mehr Nachhaltigkeit beim Vanlife noch vor Reisestart sorgen

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 6: CO2-Kompensation zahlen

Okay – besser wäre es, das CO2 gar nicht erst zu verursachen. Über Ausgleichszahlungen kannst du dem Planeten aber zumindest hinterher wieder etwas Gutes tun, indem du nach einer größeren Reise einfach das ausgestoßene CO2 errechnest und mit der jeweiligen Summe Hilfs- und Umweltschutzprojekte unterstützt. 

Gute Websiten, um den CO2 Ausstoß zu errechnen und Projekte zu unterstützen, sind Atmosfair und MyClimate.

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 7: Müll trennen

Müll lässt sich auf lange Sicht auch im Van leider nicht ganz vermeiden. Umso wichtiger ist es, ihn richtig zu trennen und – noch wichtiger – ihn später richtig zu entsorgen (was in einigen Ländern gar nicht mal so einfach ist). Informiere dich dafür über die jeweiligen Recyclingstrategien und Mülltrennungsweisen in deinen Reiseländern und lege dir auch im Van mehrere kleine Behälter für die verschiedenen Müllsorten an. Nach dem Einkauf kannst du einige Produkte auch direkt aus ihrer Verpackung befreien, in Gläsern oder Containern verstauen und die Verpackungen in die Müllbehälter des Supermarktes geben. Damit sparst du dir Platz beim Verstauen und Müll unterwegs. Natürlich noch besser: Direkt unverpackt einkaufen!

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 8: Solarenergie nutzen

Nachhaltigkeit bedeutet auch, erneuerbare Energien zu nutzen. Da viele Vanlifer eh am liebsten in sonnigen Regionen unterwegs sind, eignet sich dafür am besten Solarenergie. Solarpanele lassen sich einfach und praktisch auf alle Fahrzeugdächer montieren und liefern sauberen Strom für Smartphones, Laptops, Kühlschränke usw. 
Auch mobile Solarpanele sind eine gute Möglichkeit, um saubere Energie zu gewinnen (mobile Solarplatten gibt es mittlerweile in verschiedensten Größen und Varianten – faltbar, fest…).

Mit mobilen und festen Solarpanelen für mehr Nachhaltigkeit im Vanlife sorgen

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 9: Nachhaltige Hygieneprodukte benutzen

Auch das (rollende) Badezimmer sollte mit möglichst nachhaltigen und umweltschonenden Produkten bestückt werden, z. B. Wattestäbchen aus Bambus, Holz oder Karton, wasch- und wiederverwendbaren Abschminkpads, einer Menstruationstasse, festen Shampoobars etc. Besonders wichtig im Vanlife: bei Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Sonnencreme und Waschmittel darauf achten, dass sie zu 100 % biologisch abbaubar sind!

Nachhaltigkeit im Vanlife – Tipp 10: Die Natur respektieren

Das Wichtigste sollte eigentlich das Selbstverständlichste sein: respektiere Naturschutzgebiete und Nationalparkgrenzen, halte Abstand von wilden Tieren, verlasse Straßen und Pisten nicht und brettere nicht einfach querfeldein durch die Pampa. Jedes Fleckchen Natur ist das Heim von tausenden von Lebewesen. Vor allem Offroader sollten sich dies immer vor Augen halten.

Du möchtest noch mehr zum Thema erfahren? Dann lies unser Wild Women Interview Rosa Koppelmann, die mit ihrer Familie viele Monate im Wohnmobil gelebt hat und der das Thema Nachhaltigkeit im Vanlife ganz besonders am Herzen liegt.

Mit ein paar kleinen Schritten können wir alle einen Beitrag leisten, um der Welt etwas weniger zu schaden – egal ob zuhause oder on the road! Welche Tipps könnt ihr noch ergänzen?

Über die Autor:in

Valeria

Valeria, 31, aus dem schönen Südtirol hat das Reisen schon immer geliebt. Seit einigen Jahren fühlt sie sich vor allem on the road richtig wohl. Mit ihrem Freund ist sie in einem Offroad-Camper jedes Jahr mehrere Monate lang unterwegs: Marokko, Albanien, Griechenland… und schreibt darüber auf ihrem Reiseblog! Ihr nächstes Ziel: eine open end Reise Richtung Mongolei!

Kommentare


  1. Sehr toller Bericht. Motiviert einen ein Wohnwagen zu kaufen und einfach loszufahren. 🙂

Wilder
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