Meerfrauen: Eine Lastenrad Reise von Berlin nach Dänemark
Wir sind Maya und Freddy, zwei lebens- und abenteuerlustige Designerinnen aus Berlin und Köln. Seit über 10 Jahren gehen wir gemeinsam auf Reisen – mal führt uns der Weg bis nach Indien und manchmal einfach über die nächste Landesgrenze zu einem belgischen Bauernhof. Mit unserer Lastenrad Reise nach Dänemark haben wir uns dem Slow Travel verschrieben.
Meerfrauen unterwegs
Die Idee zum Projekt „Meerfrauen“ ist schon vor einigen Jahren gereift, als Maya noch in Schottland studiert hat. Das Bedürfnis jederzeit flexibel surfen gehen zu können hat bei ihr die Frage aufgeworfen: Warum eigentlich nicht das Surfboard auf dem Fahrrad transportieren und damit von Surfspot zu Surfspot fahren?
Warum eine Lastenrad Reise?
Zugegeben – etwas ungewöhnlich ist es ja schon. Wir kennen alle die schönen Bilder von ausgebauten Bullis die zu exotischen Orten fahren, denn auf Social Media ist momentan vor allem „Vanlife“ angesagt. Doch wir wollten noch einen Schritt weiter gehen und fragten uns: Vanlife ohne Van, ist das möglich?
Denn das Reisen mit dem Lastenrad auf langen Distanzen bietet Vorteile die ein Van nicht hat. Uns war dabei vor allem das nachhaltige und langsame Reisen ein großes Anliegen.
Unsere Räder sind elektrisch betrieben und müssen ca. alle 100 km aufgeladen werden, was rückblickend besser geklappt hat als anfangs gedacht. Außerdem hat Radfahren unserer Meinung nach einfach die beste Reisegeschwindigkeit – schneller als Wandern und langsamer als Autofahren, genau der sweet-spot dazwischen. Und durch die zusätzliche Ladefläche und elektrische Unterstützung konnten wir viel großzügiger packen als wir es mit normalen Fahrrädern gekonnt hätten.
Unsere Strecke und Highlights
Start- und Endpunkt der Reise war Berlin. Innerhalb von fast sechs Wochen radelten wir über 2000 km und legten durchschnittlich 50 km pro Tag zurück. Die Hinreise führte uns über den Elb-Radweg nach Hamburg und an der Nordseeküste entlang über die dänische Grenze. In Dänemark angekommen hielten wir uns ausschließlich an der Westküste auf, weil dort die Wellen am „surfbarsten“ sind. Dabei war Klitmøller – Surfmekka und auch bekannt als „Cold Hawaii“ – immer unser nördlichstes Ziel und der „Point of Return“. Dänemark hat uns von Anfang an verzaubert, aber besonders der Norden hat es uns angetan! Die wilden Dünen-Landschaften, weiten Fjorde und einsamen Wälder sind unglaublich schön und gerade mit dem Fahrrad besonders gut zu durchfahren. Der Rückweg führte uns dann über Flensburg, Kiel und Lübeck entlang der Ostsee und ab Schwerin landeinwärts zurück nach Berlin.
Unsere Lastenrad Reise Packliste
- 3-Personen-Zelt, Isomatten, Schlafsäcke und isolierende Unterlegeplatten
- 2 Fahrrad-Trinkflaschen, 4 faltbare Wasserbeutel von Platypus und Katadyn-Wasserfilter
- Göffel, Opinel-Messer, Schneidebrett, faltbarer Campingkocher mit Topf, Bechern und Spiritus, Gewürze, Kühlbox für Lebensmittel
- Schwamm, biologisch abbaubares Spülmittel (z.B. Dr. Bronners), Tuch, Feuerzeug, Müllbeutel
- Kulturbeutel, Klopapier, Podusche (wichtig!), Sonnencreme, Mückenspray, Erste-Hilfe-Verbandzeug, Corona-Selbsttests
- Kamera, 2 SD-Karten, Stativ, Powerbank, Stirnlampen mit Ersatzbatterien, Handys + Ladekabel, kleine JBL-Musikbox, Ladekabel für Fahrrad-Akkus, Kopfhörer
- Sonnenbrillen, Helme und Radlercaps, Stirnbänder, Radhosen (mit Beinlingen) und Sitzcreme (wichtig!), Regenjacken/Regenhosen, Surf-Equipment (2 Boards, Wetsuits und (Hand)schuhe + Kappe, Surfponcho, Wax), Mikrofaser-Handtuch
- (Tage-)Bücher, Kugelschreiber
Die Must-Haves unserer Lastenrad Reise: Longsleeves, Podusche, Stirnbänder, Isomatten, Musikbox. Darüber haben wir uns wirklich am meisten gefreut.
Höhen und Tiefen unserer Tour
Neben den körperlichen waren es vor allem die mentalen Herausforderungen, die uns manchmal an unsere Grenzen brachten. So eine lange und intensive Reise hatten wir davor noch nie gemeinsam gestartet! Wenn man 24/7 zusammen verbringt, kommt es früher oder später zu Konfliktsituationen – auch bei uns. Wir konnten aber immer offen und klar kommunizieren und uns den Freiraum geben, der manchmal nötig war.
Die Reise hat unsere Freundschaft rückblickend noch stärker gemacht, worüber wir sehr dankbar sind.
Unsere 3 Learnings
- Ein Longsleeve ist perfekt wenn ein T-Shirt zu kalt und ein Pulli zu warm ist.
- Weniger ist mehr – Minimalismus beim Packen. Was wir nicht oder kaum benutzt haben: Beinlinge, Stirnlampen, Wasserfilter, Unterhosen, Surf-(Hand)schuhe und Kappe.
- Eine Testfahrt kann nicht schaden und danach einfach losfahren und nicht so viel überdenken!
