Für mehr Gleichberechtigung in der Ski Industrie – Elisabeth Gerritzen


Simone BalserText / Fotos

Freeride World Tour (FWT) – Die Weltmeisterschaft für Freeride-SkifahrerInnen und SnowboarderInnen ist legendär. Die gebürtige Schweizerin Elisabeth Gerritzen ist Teil des Athleten Teams von Peak Performance und gewann das herausfordernde Abfahrtsrennen der FWT im letzten Jahr. Den Titel nutzt die Aktivistin um auf die fehlende Gleichberechtigung der Geschlechter in der Skiindustrie aufmerksam zu machen. Jetzt gibt sie uns in ihrem Kurzfilm „Fragement choises“, gefördert von Peak Performance,  persönliche Einblicke aus der weiblichen Perspektive in den Freeride-Sport.

»Ich möchte, dass du weißt, dass du ein Recht auf deinen Platz in den Bergen und überall sonst hast.«

sagt Elisabeth Gerritzen allen Frauen und Minderheiten in ihrem bewegenden Film von Peak Performance

Freeride World Tour 2023

Die Freeride World Tour findet jedes Jahr an fünf verschiedenen Austragungsorten auf der ganzen Welt statt.  Die besten Freeride-SkifahrerInnen und SnowboarderInnen treten an den legendärsten und herausforderndsten Abfahrten in den renommiertesten Skigebieten der Welt gegeneinander an.

Die Freeride World Tour 2023:

  • startete am 28. Januar am Baqueira Beret in Spanien
  • die zweite Runde fand in Ordino Arcalís in Andorra vom 2.-9. Februar statt
  • vergangenen Freitag ging es am Kicking Horse in Kanada weiter
  • in Österreich macht die Tour vom 11.- 17. März in Fieberbrunn Halt
  • das Abschlussrennen findet in Verbier in der Schweiz vom 25. März bis zum 2. April statt

Elisabeth Gerritzen gewinnt an ihrem Homespot 2021

Verbier ist der Heimatort der Ski-Freeriderin Elisabeth Gerritzen. Auch in der Saison 2021 fand das Finale auf dem berüchtigten Bec des Rosses statt. Nachdem sie das Rennen in Verbier schon 2019 gewonnen hatte, holte sie 2021 dort den Weltmeistertitel der Frauen ganz knapp. An den steilen Berghängen der Freeride World Tour fällt sie durch ihren flüssigen Fahrstil und ihre Vorliebe für hohe Sprünge auf. Und das, obwohl sie zugibt, große Angst vor den Abfahrten zu haben.

Fight for your rights!

Aber Elisabeth Gerritzen trägt nicht nur sportliche Kämpfe in den Bergen aus – auch auf der Straße kämpft sie seit Jahren für die Rechte von LGBTQ und anderen Minderheiten. Seit ihrem Weltmeistertitel 2021 nimmt sie kein Blatt mehr vor den Mund. Sie nutzt ihre Bekanntheit, um auf die Probleme der männlichen und cisgender dominierten Profi-Sportindustrie aufmerksam zu machen. Vor allem die Sichtbarkeit von Frauen und nicht heterosexuellen Menschen hat sie im Visier.

Aufsehenerregend: Coming-out einer Weltmeisterin

Kurz nach ihrem Titelgewinn outete sich Elisabeth als lesbisch. Nach eigenen Aussagen wollte sie ihren Aktivismus und ihre professionelle Karriere nicht mehr getrennt und verdeckt halten. „Take up Space! Entschuldige dich niemals dafür, eine Frau zu sein,“ sagt sie in ihrem Kurzfilm „Fragements choisis“ (übersetzt: Ausgewählte Fragmente). Die 28-jährige setzt sich unentwegt für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Profi-Sport ein. Sie fordert gleiche Bezahlung und gleiche Bedingungen. So etwa erfolgt der Start der Männer beim Rennen am Xtreme Verbier weiter oben am Berg als der der Frauen, obwohl Frauen selbstverständlich die gleichen Distanzen und Höhenmeter wie Männer überwinden können! So etwas macht die französischsprachige Schweizerin wütend. Erfahrt mehr über sie und ihren Einsatz in ihrem intimen Film: Fragments Choisis.

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Freeriderin und Aktivistin

Ihr Aktivismus geht aber über die Diskriminierung von Frauen und LGBTQ-Menschen hinaus. Sie ist sich bewusst, dass der Skisport ein Privileg ist, das einer bestimmten Elite vorbehalten ist und möchte es einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Solch krass politische Töne hört man selten von einer Profi-Sportlerin und auch deswegen feiern wir Elisabeth und drücken ihr die Daumen für die FWT 2023!

Change is happening!

Mittlerweile bemüht sich die Freeride World Tour gemeinsam mit ihrem Partner Peak Performance selbst stark um Gleichberechtigung. Das Ziel ist es, die Teilnahme von Frauen am Freeriden im Allgemeinen zu erhöhen, sei es als Athletinnen, aber auch im Arbeitsumfeld; als Richterinnen, Moderatorinnen, Guides, Fotografinnen, Managerinnen usw. Zum Beispiel findet dieses Jahr in Kooperation mit Peak Performance ein erster reiner Frauenwettbewerb auf Junioren- und Qualifikationsniveau statt. In Zukunft sind reine Frauen-Trainingscamps und weitere Aktionen geplant. FWT und ihren Sponsoren ist es wichtig, die Rollen von Frauen zu stärken und den Sport als populäre Plattform zu nutzen, die Gleichberechtigung voranzutreiben. 

Über die Autor:in

Simone Balser

Simmi ist ein Outdoor-Tausendsassa. Wenn sie nicht grade Yoga unterrichtet oder Texte schreibt, dann ist sie wahrscheinlich wandern, snowboarden oder im Wald joggen.

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